Denkmalschutz in den Städten im 19. und 20. Jahrhundert und seine Traditionen

„Es ist die Bürgerpflicht eines jeden, zur Erhaltung der Denkmäler beizutragen.“ Denkmalschutz in den Städten im 19. und 20. Jahrhundert und seine Traditionen

Veranstalter
Archiv der Hauptstadt Prag in Zusammenarbeit mit dem Lehrstuhl für Geschichte der Philosophischen Fakultät der J. E. Purkyně-Universität in Ústí nad Labem, dem Historischen Institut der Tschechischen Akademie der Wissenschaften, dem Museum der Hauptstadt Prag und dem Nationalinstitut für Denkmalpflege
Veranstaltungsort
Prag
PLZ
110 00
Ort
Prag
Land
Czech Republic
Findet statt
In Präsenz
Vom - Bis
08.10.2024 - 09.10.2024
Deadline
25.04.2024
Von
Marketa Ruckova

43. Internationale Tagung des Archivs der Hauptstadt Prag und seiner Partner zur Stadtgeschichte

„Es ist die Bürgerpflicht eines jeden, zur Erhaltung der Denkmäler beizutragen.“ Denkmalschutz in den Städten im 19. und 20. Jahrhundert und seine Traditionen

43. internationale Konferenz des Archivs der Hauptstadt Prag, veranstaltet in Zusammenarbeit mit dem Lehrstuhl für Geschichte der Philosophischen Fakultät der J. E. Purkyně-Universität in Ústí nad Labem, dem Historischen Institut der Tschechischen Akademie der Wissenschaften, dem Museum der Hauptstadt Prag und dem Nationalinstitut für Denkmalpflege

Denkmalschutz und Denkmalpflege sind zweifellos wichtige Begleitphänomene der Stadtentwicklung im 19. und 20. Jahrhundert. Ihre Institutionalisierung stellt auch einen wichtigen Modernisierungstrend dar, insbesondere in der Geschichte der Großstädte. Welche Rolle spielten die Städte selbst oder ihre von politischen Vertretern geleiteten Verwaltungen bei ihrer Entstehung und ihrem Funktionieren? Und wie wurden sie von den Stadtbewohnern wahrgenommen, bzw. ob und wie wurden sie in diesen Bereich einbezogen? Dies sind die wichtigsten Fragen, die wir auf unserer Konferenz beantworten wollen, die als internationales interdisziplinäres Treffen von Historikern, Experten für Denkmalpflege, Archäologen, Kunsthistorikern und anderen Spezialisten konzipiert ist. Dabei interessiert uns nicht nur die Entwicklung in Prag im Vergleich zu anderen tschechischen und mährischen (Groß)Städten, sondern wir möchten auch die Situation in anderen (mittel)europäischen Metropolen in den Blick nehmen.
Grundlegende Themen sollten daher ganz allgemein die Fragen der Organisation der Denkmalpflege und ihrer spezifischen Aufgaben innerhalb der Stadtverwaltung als Teil der Kulturpolitik der Städte sein, sowie auch die Fragen des Aufeinandertreffens institutioneller und individueller Interessen, des ideologischen Hintergrunds mit Betonung der wichtigen Persönlichkeiten, die mit der Denkmalpflege verbunden sind, der Mechanismen ihres Funktionierens im Hinblick auf verschiedene natürliche, aber vor allem sozio-ökonomische Bedingungen, einschließlich des Funktionierens der Denkmalpflege in außergewöhnlichen Kriegszeiten, oder das Problem der Denkmäler als Objekte der Konfiskation.
Die Reflexion der Frage der Denkmalpflege und des Denkmalschutzes durch die Bewohner der Städte, die sich insbesondere in ihre Vereinstätigkeit manifestiert, sollte ebenfalls berücksichtigt werden, oder das Thema der Denkmäler als integraler Bestandteil des kollektiven Gedächtnisses der Städte, bzw. welche Rolle sie bei der Bildung der lokalen (städtischen) oder sogar der nationalen Identität spielten. Besonderes Augenmerk sollte auch auf das Funktionieren oder „Nicht-Funktionieren“ von Städten als Denkmalschutzgebiete gelegt werden, die oft durch die einseitigen Anforderungen des Tourismusgeschäfts beeinflusst werden, oder auf die Frage der Restaurierung und des Wiederaufbaus von Denkmälern in städtischen Gebieten. Ein Thema sui generis ist zweifelsohne die Rolle der Gedächtnisinstitutionen bei der Denkmalpflege, insbesondere der städtischen Einrichtungen. Die staatliche Politik auf dem Gebiet des Denkmalschutzes, die vor allem durch staatliche Institutionen umgesetzt wurde, und ihr Zusammentreffen oder ihre Überschneidung mit der städtischen Politik und Verwaltung im Kontext der Entwicklung des 19. und 20. Jahrhunderts sollte auch nicht außer Acht gelassen werden.
Der Fokus sollte auf unbeweglichen Denkmälern liegen, aber auch auf bedeutenden beweglichen Artefakten, die den Raum und die historische Identität von Städten und ihren Bewohnern geprägt haben und weiterhin prägen. Wir möchten nicht nur die „institutionelle“ Ära des Funktionierens der Denkmalpflege im städtischen Raum berücksichtigen, in der der Schutz und die Pflege von Denkmälern zu einem öffentlichen Interesse wurden, sondern auch die „vorinstitutionelle“ Periode, in der sich die Beziehung der städtischen Gesellschaft zu historischen Denkmälern oder zu den Denkmalwerten von Objekten allmählich herausbildete, wobei die Wurzeln bis in die frühe Neuzeit zurückreichen.

Potenzielle Referenten bitten wir, den geplanten Titel ihres Vortrags zusammen mit einem aussagekräftigen Abstract und einer Kurzbiographie bis zum 25. April 2024 an die unten angegebene Adresse einzureichen. Die Organisatoren behalten sich vor, unter den eingesandten Beiträgen eine Auswahl zu treffen. Die vorgetragenen Referate werden für die Veröffentlichung in der Reihe Documenta Pragensia berücksichtigt. Die Unterbringung der ausländischen Referenten erfolgt auf Kosten der Organisatoren. Eine Konferenzgebühr wird nicht erhoben. Die offiziellen Tagungssprachen sind Tschechisch und Deutsch (ggf. Englisch), eine Simultanübersetzung wird gewährleistet.

Kontakt

Dr. Markéta Růčková
Archiv hlavního města Prahy
Archivní 6
CZ-149 00 Praha 4
Tschechische Republik
E-Mail: marketa.ruckova@praha.eu

http://www.ahmp.cz/eng/index.html?mid=63